Kreislaufwirtschaft in Mittelsachsen: Gemeinsam mit europäischen und regionalen Akteuren Lösungen schaffen
Im Landkreis Mittelsachsen zeigen neben Modellregionen aus Estland, Finnland, Österreich, Kroatien und der Schweiz auch lokale Unternehmen, Kommunen und Forschungseinrichtungen, wie Kreislaufwirtschaft regional gedacht und gelebt werden kann. Zwei Veranstaltungen im März gaben starke Impulse. Interessierte können sich einbringen.
Im Rahmen des Modellvorhabens „Circular Rural Regions“ fanden in Freiberg ein internationales Partnertreffen und in Burgstädt ein regionaler Stakeholder-Workshop statt. Es wurde deutlich, dass Mittelsachsen bereits heute viel Potenzial und Engagement für eine zirkuläre Wirtschaftsweise bietet.
Der Austausch europäischer und deutscher Akteure beim internationalen Austauschtreffen der Modellregionen zeigte konkrete Umsetzungen, etwa bei der Rülke GmbH aus Eppendorf oder NAF Halsbach. Forschungseinblicke wie im Reallabor SAMSax der TU Bergakademie Freiberg verdeutlichten innovative Ansätze, bei denen aus Reststoffen mittels 3D-Druck neue Produkte entstehen.
Beim Workshop in Burgstädt wurden zentrale Herausforderungen und Chancen gemeinsam mit Unternehmen, Kommunen und Forschungseinrichtungen identifiziert. Sichtbarkeit, standardisierte Rahmenbedingungen und stärkere Vernetzung sind entscheidend. Besonders im Bauwesen, bei der Wiederverwendung von Materialien und in der öffentlichen Beschaffung besteht großes Potenzial. Praxisnahe Pilotprojekte sind gefragt um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.
Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in eine laufende Potenzialstudie ein, die konkrete Handlungsansätze für Unternehmen und Kommunen entwickeln soll. Kerstin Kunze, Leiterin der Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung, betont: „Nur gemeinsam mit Unternehmen gelingt der Wandel hin zu einer kreislauffähigen und damit resilienten Wirtschaft.“
In den nächsten Wochen werden durch die BERATUNGSRAUM GmbH (Leipzig) und die Maikirschen e.K. (Oschatz) als durch den Landkreis beauftragte Partner Expertengespräche und branchenspezifische Themenrunden durchgeführt. Ziel ist die Schließung regionaler Kreisläufe.
Interessierte können zum Projekt aktiv beitragen: Ob als Best-Practice-Unternehmen, Forschungspartner oder engagierte Akteure – Erfahrungen und Ideen sind gefragt. Mehr Informationen gibt es unter: www.nestbau-mittelsachsen.de/kreislaufwirtschaft.