Deutsch-Ungarisches Partnerschaftstreffen 2018 anlässlich des ungarischen Nationalfeiertages

Wenn sich Wildfremde feiernd in den Armen liegen, kann das an einer Partnerschaft zwischen Gemeinden liegen.

 Am Ende waren sich alle einig: „Das war ein Riesen-Erlebnis.“ Knapp 20 Niederwiesaer statteten im August 2018 der ungarischen Partnergemeinde Tiszadorogma einen Besuch ab. Erstmals waren auch acht Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mit an Bord von zwei Kleintransportern.

„Beim Empfang hatte ich Tränen in den Augen“, gesteht der Reiseleiter und SV Grün-Weiß-Fußballer Stefan Beyer. Um 2 Uhr morgens waren die Niederwiesaer aufgebrochen, gegen 13 Uhr waren sie da und wurden am Dorfgemeinschaftshaus von einer singenden Schulklasse in Empfang genommen. „Diese Herzlichkeit ist unbeschreiblich“, sagt Beyer, der vor vier Jahren schon einmal mit nach Ungarn gefahren war. „Dazu kam die Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch unsere Gastgeber und ein starker Sinn für Gemeinschaft. Mehr geht einfach nicht.“

Der Niederwiesaer Wehrleiter Ralf Reinhardt hatte seine halbe Truppe mit nach Ungarn genommen. „Dass die Verständigung über einen Dolmetscher lief, hat der Herzlichkeit keinen Abbruch getan“, sagt er mit Blick zurück. „Das waren für uns anfangs wildfremde Menschen. Aber wir haben zusammen gefeiert, als ob wir eine Familie wären.“ Reinhardt und Co. nutzen die Gelegenheit und tauschten sich mit ungarischen Kameraden aus. „Das Feuerwehrwesen dort ist etwas anders aufgebaut als bei uns. Freiwillige Wehren bilden sich gerade, es gibt Unterschiede bei der Finanzierung. Und auch technisch sind wir nur mit Abstrichen vergleichbar.“ Daher überlegt Ralf Reinhardt nun, wie seine Wehr den Ungarn helfen kann. „Wir haben ihnen eine kleine Feuerwehr überreicht und eine Gegeneinladung fürs kommende Jahr ausgesprochen. Mal sehen, ob jemand kommt.“ Was für ein Glück, dass ein zufällig in Tiszadorogma anwesender Übersetzer Chemnitzer ist. „Er will uns helfen, den Kontakt zu halten“, sagt Ralf Reinhardt.

Das Besuchsprogramm hatte es in sich: Bei einem zünftigen Dorffest mit Verkaufsständen lokaler Produkte, einer Riesentombola und den Auftritten von gleich drei Rockbands wurde auch mit dem einen oder anderen Pálinka angestoßen. Am nächsten Tag stand Erholung im Freizeitpark Mezökövesd auf dem Programm. Nicht zuletzt durch die vielen Thermalquellen sind die Ungarn in Sachen Bäderkultur führend in Europa. Außerdem ging es mit dem Boot zu einem Vogelschutzgebiet an der Theis. Und nicht zuletzt besuchten die Sachsen noch Züchter, die sich mit dem Erhalt von Wildpferden beschäftigen.

Im Kindergarten lösten die Gäste mit ihrem Bollerwagen voller Geschenke, einer Collage und einem Film große Freude aus. „Der Kindergarten wurde erst vor drei Jahren eröffnet“, so Stefan Beyer. Bemerkenswert: Die 36 Kinder zwischen drei und sechs Jahren werden kostenfrei betreut, inklusive Verpflegung. Essen und trinken mussten auch Beyer und seine Reisegruppe nach den aufregenden Tagen. Denn sie waren zwar glücklich und voller Eindrücke, aber auch leidlich erschöpft.

 

Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel
auf der Grundlage des von den Abgeordneten
des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.