Geschichtliche Zeittafel des Ortsteils Braunsdorf
Der Ort Braunsdorf ist im 13. Jahrhundert als einreihiges Waldhufendorf mit Herrengut im inneren Zschopauflussbogen angelegt worden.
Er liegt 280 m über NN südlich von Frankenberg und umfasst 193 ha.
- 1349: Erstmalig urkundliche Erwähnung als im distriktus Schellenberg zugehörig – mit kirchlicher Bindung an Flöha
- 1474: Braunsdorf, zur Herrschaft Lichtenwalde gehörend, wird als Leibgut der adligen Witwe Ilse von Harras genannt, es umfasst 5 Lehn (= 120 Ruthen)
- 1507: Georg von Harras auf Lichtenwalde verkauft einen Teil seiner Zinseinkünfte zu Braunsdorf, wiederverkäuflich an den Stadtpfarrer und Altaristen zu Chemnitz. Die Mühle wird erstmals erwähnt – Müller ist Nickel Zacharyas.
- 1810: Braunsdorf hat 12 Feuerstätten
- 1827: Nennung einer Spinnfabrik von Christian Gottlieb Vogelsang, die vermutlich vor 1820 errichtet, um 1900 als Filzfabrik umgebaut. Ab 7. Mai Absteckung der Bahntrasse Niederwiesa – Frankenberg – Hainichen
- 1868 am 26. Februar: Sprengung am kleinen Haustein (Harrasfelsen), 22 Zentner doppelschlägiges Pulver kamen zum Einsatz. 7200 m3 Gesteinsmassen wurden gelöst. April Durchbruch des Tunnels, der eine Länge von 81 Meter hat
- 1869 am 1. März: Eröffnung der Bahnstrecke Hainichen – Niederwiesa, täglich verkehren 2 – 3 Züge auf dieser Strecke
- 1897: industrielle Erschließung der Region, Bau der Eisenbahnlinie Chemnitz – Hainichen
- 1909: Im Februar Brand des Flechsigschen Gutes. Familie Richter kauft das Restaurant am Bahnhof, das noch heute in Familienbesitz betrieben wird
- 1910: Weberei in Eigentum von Tannhauers als Möbelstoffweberei (1883 in Chemnitz gegründet). Am 8. Mai Einweihung des Bootshauses. Die Mühle erhält eigenen Bahnanschluss und der erste Siloturm mit 1000 t Fassungsvermögen wird gebaut. Plan zum Bau der Villenkolonie an der Harrasallee entsteht (entworfen von Hugo Heil aus Chemnitz)
- 1912: Die erste Villa in der Kolonie wird erbaut, einschließlich der Bau des Wasserturmes
- 1913/14. Dezember (3. Advent): Bei einem Wintergewitter sind große Felsmassen vom Harrasfelsen herabgestürzt und verstopften den südlichen Tunneleingang. 22:20 Uhr brauste der von Frankenberg kommende Zug mit unverminderter Geschwindigkeit auf die Steintrümmer, 11 Tote, 4 Schwerverletzte und 27 Leichtverletzte waren zu beklagen
- 1995: Die Gemeinde Braunsdorf wird nach Niederwiesa eingemeindet
- 2011 im Oktober erhält der Ortsteil Braunsdorf den 3. Platz beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“