Grafschaft Vitzthum

Die Grafschaft Vitzthum

Wappen der Grafschaft VitzthumDie erste Grafenlinie von Lichtenwalde, das waren die Erben der im Jahre 1722 kinderlos verstorbenen Sophie Henriette Gräfin von Watzdorf, geborene Gräfin Vitzthum von Eckstädt. Sie begründete 1771, ein Jahr vor ihrem Tode, das Majorat – juristisch „Fideikommiß“ (unveräußerliches und unteilbares Familienvermögen) zugunsten ihrer Familie – ihres jüngsten Bruders Ludwig Friedrich und seiner männlichen Nachkommen der I. Grafenlinie. Von 1772 bis 1945 waren die Grafen Vitzthum von Eckstädt, die das Erbe dankbar verwalteten, auf Lichtenwalde ansässig, von 1870 an der letzte Majoratsherr Graf Friedrich III.

Als Majoratsherren von Lichtenwalde und Auerswalde nehmen sie in der Familiengeschichte einen besonderen Platz ein. Am 6. Juli 1860 verstarb IV. Majoratsherr von Lichtenwalde und Auerswalde. In der Ebersdorfer Stiftskirche erhielt er seine letzte Ruhestätte.

In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai 1905 brannte das Schloß Lichtenwalde ab. 1908 war die Fertigstellung vom Wiederaufbau des Schlosses Lichtenwalde. Der Bauaufwand einschließlich der inneren Einrichtung beanspruchte fast eine Million Mark, wovon etwa 350 000 Mark durch die Brandversicherungsentschädigungen gedeckt wurden.

Über dem großen schweren Eichentor der Schlosseinfahrt prankte stolz hellleuchtend das Vitzthumische Wappen.

Das neue Schloss der Vitzthume liegt gleich wie das alte hoch oben auf einem Felsensporn über der Zschopau und seit jeher bietet es ein eindrucksvolles Landschaftsbild. Die Herrenstraße, auch Vitzthum – Allee genannt, führt direkt zum Schloss, das zwischen den Bäumen sichtbar ist und eingebettet im satten „Grün“, in neuerstandener Pracht, am Rande einer der schönsten Parkanlagen Sachsens steht.

Am 16. November 1951 ist Sibylla Gräfin Vitzthum von Eckstädt (geb. von Tschirschky und Bögendorff) im 89. Lebensjahr gestorben. Nun ruht sie sich nach viel Freud und Leid auf dem kleinen Schlossfriedhof von ihrem langen Leben aus.

Sie war die Letzte der I. Grafenlinie des Geschlechts.