Lichtenwalde

Geschichtliche Zeittafel des Ortsteils Lichtenwalde

  • 1280 am 18. März: Erste Urkunde des Ritters Heidenreich. Er übergibt seine 3 Töchter zur Erziehung dem Kloster Geringswalde. Am Schriftstück angehängt ist sein Siegel mit der Umschrift „Heidenrici de Lichtenwalde“. Er war Dienstritter, hatte eine Vogtei im Auftrag des meißnischen Landesherrn erblich inne und besaß ein sog. Burglehen . Die Spitzform des Schildes deutet eine frühere Entstehungszeit an.
  • 1289: Die Burganlage wird zusammen mit meheren meißnischen Städten an den König Wenzel II. von Böhmen verlehnt. Diese Oberhoheit über Jahrhunderte blieb jedoch örtlich folgenlos. Die damalige hervorgehobene Bedeutung der Burganlage für das Gebiet wird durch die erstmalig in dieser Gegend entstandene herrschaftliche Doppelkapelle unterstützt.
  • 1336: Verpfändung an die Meißner Burggrafen. Danach wird von diesen Dietrich von Honsberg, Marschall des Markgrafen, belehnt. In der Folge bildet sich hier eine große Grundherrschaft mit Gerichtssitz heraus.
  • 1339: Erstmals werden das Vorwerk, die Mühle und 12 Gärtner (kleine Wirtschaften) vom Ort genannt. Zur Versorgung der Burgbesatzung ist deren Gründung sicher mit dem Burgaufbau erfolgt.
  • 1439: Apel Vitzthum von Roßla wird Herr von Lichtenwalde durch Tausch mit der Familie von Honsberg.
  • 1446: 19. Dezember: Kunz von Kaufungen, Vogt in Altenburg, ersteigt unterstützt von den Bürgerwehren aus Altenburg, Chemnitz und Zwickau die Vorburg von Lichtenwalde, sie scheitern jedoch an der Hauptburg.
  • 1447: Kurfürst Friedrich II. schenkt die Burg seinem Feldhauptmann Hermann von Harras und dessen Bruder Georg für treue Dienste während des ausgebrochenen Bruderkrieges (1446 – 1451).
  • 1450: 3./4. August: Söldnertruppen des Landgrafen Wilhelm von Thüringen stürmen die Burg und brennen sie nieder. Aufbau einer 2. mittelalterlichen Burg, Aufstellung des Zettelsteines auf der Hofwiese (heute im Schlosspark)
  • 1451: Hermann von Harras an Kriegsfolgen gestorben, genannt Brandmeister von Thüringen. Die Familie von Harras wird neu mit der Burg belehnt und baut diese notdürftig wieder auf.
  • 1466: Dietrich von Harras (der kühne Springer) wird Lehnsherr
  • 1474: Ilse von Harras berichtet als Witwe seit 1451 und in Vertretung ihrer 4 Söhne über den Umfang ihres Lehens: Schloß Lichtenwalde (davor 12 Gärtner), Braunsdorf, Gückelsberg, Nieder- und Oberwiesa, Ebersdorf, Ober- und Niederlichtenau, Halb – Auerswalde, Halb – Garnsdorf, Ottendorf Merzdorf, Ulrichsberg.
  • 1499: Dietrich von Harras gestorben. Er war als Lehnsherr eine starke Persönlichkeit sowie Untermarschall und Amtmann.
  • 1550: Harras errichtet ein neues viergeschossiges Wohnhaus mit Glockenturm sowie Küche, Brauerei und Felsenkeller im Bereich der Vorburg.
  • 1551: Im Ort leben 14 Gärtner, 6 Häusler, 11 Inwohner. Tod des letzten Harras auf Lichtenwalde, der gesamte Lehnsbesitz fällt an den Kurfürsten zurück.
  • 1722-1726: Neubau des Schlosses als eine der größten Privatanlagen des Landes nach Plänen Dresdner Hofarchitekten. Neben dem Abbruch aller alten Bauwerke (außer der Kapelle) erfolgt auch ein Ersatzbau der Brauerei einschließlich Schlossgasthaus sowie das heutige Kellerhaus.
  • Kronenbassin1730-1737: Sein Sohn und Erbe Friedrich Carl Graf von Watzdorf lässt den vorgelagerten „Großen Garten“ am Zschopauhang nach Plänen vom Kunstgärtner Wehmann umgestalten. Anschließend etappenweise Erweiterung durch Gartenteile im Rokokostil, die besonders durch ihre Wasserkünste berühmt werden. Attraktion 2 tanzende Kronen, sowie über 400 Springstrahlen.
  • 1764: Sophie Henriette Gräfin von Watzdorf, geb. Vitzthum von Eckstädt, wird Universalerbin ihres verstorbenen Mannes Carl
  • 1767: Gräfin von Watzdorf lässt den Bestandsplan vom Garten aufstellen, der als Lutherplan später Grundlage der Restaurierung wird
    um 1870: die Bevölkerung bekam Zugang zu großen Teilen des Barockgartens; Lichtenwalde und Umgebung wurde ein beliebtes Ausflugsziel
  • 1905 – 1908: In der Nacht zum 1. Mai brennt das Schloß einschließlich seiner beiden Flügel völlig aus. Nur die Kapelle mit Anbauten bleibt wieder erhalten. Sofortiger Wiederaufbau unter Leitung von Hofbaurat Frölich aus Dresden auf den alten Umfassungen . Neu sind einige wirksamere architektonische Details. Das Treppenhaus und das Chinesische Zimmer mit seiner aus dem Brand geretteten Ausstattung sind besonders hervorzuheben.
  • 1948 – 1969: Schloß wird als TBC – Kurheim, später als TBC – Heilstätte genutzt, danach als Wohnheim genutzt
  • 1972 – 1990: Schloß wird Bezirksakademie des Gesundheitswesens und Schulungsstätte
  • Orangerie im Winter1990/91: Mit der „Wende“ wird erhebliche Unterstützung für den Park wirksam. Die gesamten Fontänenanlagen, Wasserbecken und Leitungen werden erneuert und modernisiert. Alleebäume und Hecken erneuert. Die Denkmalpflege Dresden, R. Grau, leitete die Arbeiten. Das Ergebnis ist ein Schmuckstück der Gartenkunst im Freistaat Sachsen.
  • 1992: Erneuerung Harras – Denkmal am Zschopauufer mit Familienwappen
  • 1996 am 1. Januar wird Lichtenwalde mit der Gemeinde Niederwiesa vereinigt, Schließung des Schlosses als Bildungseinrichtung
    1997: Neubau Sporthalle Lichtenwalde, Eröffnung Orangerie im Schlossgelände
  • Pavillion "Sieben Künste"1998 am 27. Juni: Einweihung mit den „Ersten Musikalischen Sommernachtsträumen“ – einem Fest der Sinne und Begegnungen, die Gemeinde Niederwiesa wird mit den Projekten „Schneckengang“ und „Sieben Künste“ des Barockgartens Lichtenwalde Preisträgerin im Wettbewerb „Gärten in der Stadt 1997/98″ des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft in der Kategorie „Rekonstruierte historische Anlagen und Parks“, der Freistaat Sachsen übernimmt das Barockschloss. Unter der Staatlichen Schlösserverwaltung Augustusburg – Scharfenstein – Lichtenwalde beginnen im Herbst die Sanierungsarbeiten. 23. Dezember Inbetriebnahme der sanierten Mühlgrabenbrücke als zwei – spurige Fahrbahn sowie Fußweg
  • 1999: Grundsteinlegung für Bau Sparkassenakademie / Eröffnung 2001, Rekonstruktion Rittergut mit Geschäften, Galerie, Rekonstruktion Schloss mit Eröffnung von Geschäften und Ausstellungen.
  • 1999/2000: im Chinesischen Zimmer des Schlosses finden die ersten Trauungen durch die Standesbeamtinnen der Gemeinde Niederwiesa statt – 200 Eheschließungen, Fußwegbau vom Bienenstock in das historische Zentrum
  • 2022: Einweihung des Feuerwehrgerätehauses, Florianweg 1